Home is the place…

…where, when you have to go there, they have to take you in!

Mein Erasmus-Semester neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ich komme also wieder nach Hause! Doch bevor ich gehe, gibts nochmal ein digitales Mixtapes auf Wheatercasts.co. “Five songs, a feeling… Enjoy!”

  1. KAVINSKY – Nightcall
  2. DANCE ON THE TIGHTROPE – At First Sight
  3. BOY – Skin
  4. 123 – Again
  5. KASPER BJØRKE – Heaven (Nicolas Jaar Remix)

Also Bild anklicken und Ohren auf:

…oder auf mixcloud!

pommes und disco. Teil II

Prokrastination sei Dank, kümmere ich mich gerade um alles mögliche, nur mit meiner Hausarbeit will ich mich nicht recht beschäftigen. Daher auch dieser Eintrag, der mich prokrastinatorisch von Wichtigerem abhält, aber immerhin mein Unileben thematisiert. Wie war das doch gleich: Das Leben ist nicht nur Pommes und Disco.

Es war an einem tristen Tag im Dezember letzten Jahres als ich zusammen mit meinen türkischen Kommilitonen auf unsere Dozentin wartete; mal wieder muss man dazu sagen. Denn wie mir in den zahlreichen Gesprächen, schließlich hatten wir genügend Zeit, mitgeteilt wurde, scheint Warten im betreffenden Fall Normalität zu sein. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass sie gar nicht erst zum Seminar erschienen ist; ohne jegliche Informationen oder vorherige Ankündigungen. Nun gut, warum sollten sich Dozenten nicht auch mal studentische Freiheiten nehmen dürfen. An diesem Tag jedoch hatten wir (nennen wir es) Glück, denn gute 45 Minuten später – in Deutschland wären wir schon alle nach Hause gegangen – stand sie dann doch noch vor uns. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt stand fest, dass sich der Unitag unerwartet in die Länge ziehen würde. Doch damit der Verzögerungen nicht genug. Es standen Gruppenreferate auf dem Plan, die durch eine Power-Point-Präsentation visuell veranschaulicht werden sollten. Ein defekter Beamer an der Zimmerdecke hängend stand dem jedoch entgegen. Es vergingen weitere Minuten in denen versucht wurde, den Beamer per Fernbedienung doch noch zum Arbeiten zu überreden. Es half alles nichts. Geschlossen wechselten wir den Raum, ein neuer Beamer wurde besorgt und fachgerecht aufgestellt. Fachgerecht hieß in diesem Fall, dass Abgesandte durch die gesamte Fakultät gejagt wurden, um das richtige Anschlusskabel zu besorgen. Fachgerecht hieß auch, dass eine Leiter (!) als Podest diente, um die Projektion optimal an die Wand zu werfen. Sei es drum, mit erheblicher Verspätung begann das Seminar und die Referate konnten gehalten werden. Um sich ein Bild von der Situation zu machen, folgt dieses Foto:

Da dieses Seminar in türkischer Sprache abgehalten wurde, konnte ich leider nur einen Bruchteil verstehen. Für meine fehlenden Sprachkompetenzen kann natürlich niemand etwas außer mir selbst. Aber warum um alles in der Welt in einer Präsentation, die sich im Rahmen von Philosophie- und Kulturtheorien des 19. Jahrhunderts auch mit der Evolutionstheorie beschäftigt hat, ausgerechnet dieses Bild gezeigt wurde, bleibt mir bis heute schleierhaft.

Türkei. Ein Wintermärchen

Im traurigen Monat Februar war’s,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen den Schnee,
Da reist ich nach Bursa hinüber.

Um es mit den (abgewandelten) Worten Heinrich Heines zu sagen: Auch in der Türkei herrscht Winter! Wärmer als in der Kältekammer Deutschland ist es allemal. Trotzdem sollte man sich um warme Kleidung kümmern, insbesondere wenn man einen Wintertrip unternimmt. Denn letzte Woche Mittwoch haben wir uns mit Bus und Fähre nach Bursa aufgemacht, der viertgrößten Stadt der Türkei. Am Donnerstag gings zum benachbarten Berg Uludağ auf die Skipiste zum Snowboarden. Freitag haben wir einen Kurzausflug nach Cumalıkızık gemacht, dem einzigen aus der osmanischen Zeit erhaltenen Dorf der Türkei. Mein Weg führte mich am Samstagmorgen weiter über Balıkesir nach Balya, wo ich meinen alten Mitbewohner besucht habe, der dort gerade seinen Militärdienst ableisten muss.

Aber seht selbst!

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Türkische Republik Nordzypern

Laut wetter.com herrschten heute in Berlin Temperaturen von bis zu -15°C, gefühlt bis -22°C. Nachdem letzte Woche noch ganz Istanbul im Schneechaos versunken ist, zeigte das Thermometer heute Temperaturen um die +10°C an. Ein Temperaturunterschied von über 20°C! Letztendlich sollte sich meine Wahl für den „warmen Süden“ also doch auszahlen. ;)

Damit ihr euch trotz der sibirischen Kälte in der Heimat wenigstens warme Gedanken machen könnt, schicke ich euch ein paar sommerliche Bilder. Aufgenommen im November letzten Jahres auf Zypern. Der versprochene Reisebericht weicht einer Bildergeschichte.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Kardioprotektiver Schneefall

In Istanbul führte heftiger Schneefall zu Verkehrsbehinderungen. Fast 200 Flüge mussten gestrichen werden.

Das berichtet heute die tagesschau! Yine kar yağıyor! Es schneit schon wieder! Und in der Tat hat auch mich der Schnee „behindert“. Vereiste Straßen mit einer Steigung von gefühlten 90° haben mich wortwörtlich aus der Bahn geworfen. Aus Spaß wurde Ernst, als ich, Bruchteile von Sekunden zuvor noch in bester Schlitterlaune, einen Sturz mit meinem Gesicht abgefangen habe. Keine Sorge, es geht mir den Umständen entsprechend gut, mein Zustand ist stabil. Dem Arzt zufolge werde ich die Schädelfraktur ohne bleibende Schäden überstehen. Bitte seht davon ab, mich in der Klinik zu besuchen und schickt mir keine Blumen!

Für alle, die keine Nachrichten gesehen haben, klickt auf das Bild und schaut euch die bewegten wie bewegenden Bilder der Kälte aus Russland an.

Und wo ich gerade schon dabei bin, Unsinn zu schreiben (Keine Schädelfraktur, nur Beule und Kopfschmerzen!), gebe ich noch eine kleine Erkenntnis des gestrigen Abends wieder. „Bier ist gesund! Und heilt! Alles!“ Das zumindest behauptet Vicky, ihres Zeichens biertrinkende Medizin- und ebenfalls Erasmusstudentin. Nun gut, um die Wahrheit zu sagen, es waren nicht ihre genauen Worte. Für mich hörte es sich jedoch genau so an. Wie sie mir eingehend erläuterte, meinte sie vielmehr die „kardioprotektive“ Wirkung von Alkohol im Allgemeinen. Meine Recherchen zum Thema Kardioprotektion haben ergeben, dass dies nur für einen maßvollen Konsum und vor Allem für den Genuss von Rotwein gilt. Komischerweise profitieren davon wohl auch nur Menschen mit einem ohnehin schon ungesunden Lebensstil. Ich als sich gesund ernährender, Sport treibender und moderat trinkender Nichtraucher (kurz: Nichtraucher) kann also keinen Nutzen aus Gersten- und Traubensaft ziehen. So ein Mist! Darauf muss ich jetzt erstmal einen tiefen Schluck nehmen! Mist! Der Wein ist weiß!

STROMAUSFALL

Kleine Anmerkung: Um das Lesen dieses Eintrags zu vereinfachen, ein kleiner Tipp vorweg. Text bzw. Textstellen markieren! Ihr werdet SEHEN, warum! ;)

Gestern abend war ich mit ein paar Freunden unterwegs. Wir waren in einer dieser für Istanbul so typischen Bars mit Dachterasse, haben getanzt und Rakı getrunken. Es spielten Musiker, die man mit ihren Instrumenten des Öfteren auch auf der Straße antrifft. Kontrabass, Saxophon, Trommeln… Das ganze Programm, um Balkan-Ska-Gypsy-Dysco-Mucke zu machen. Schweißnasse, tanzbare Weltmusik. Sie haben viel improvisiert, ne Jamsession halt. Und diese Improvisation war auch vonnöten, denn aus heiterem Himmel gingen alle Lichter aus. STROMAUSFALL!!! Sie haben weiter getrommelt und wir haben weiter getanzt, illuminiert von Feuerzeugen und Handydisplays. Kein Grund also, in Panik zu geraten oder sich die gute Laune verderben zu lassen, denn ganz so ungewöhnlich ist das hier nicht. Seitdem ich in Istanbul wohne, ist bestimmt schon um die viermal der Strom ausgefallen. Mal länger, mal kürzer. Nun ja, 10 Minuten standen wir alle also miteinander im Dunkeln, bevor das Licht wieder anging. In der Zwischenzeit ist in mir die Idee gereift, also quasi ein Licht aufgegangen, diesen Blogeintrag zu schreiben. Schließlich will ich euch ja auch ein bißchen an meinem Alltag teilhaben lassen. Doch Ideen für Blogeinträge hatte ich schon öfter, um viele davon wieder zu verwerfen – sei es aus Faulheit oder aus welchem Grund auch immer. Dass ich diesen Eintrag letztendlich realisiere, liegt daran, dass ich nach dem Aufstehen folgendes feststellen musste: STROMAUSFALL!!! Doch dieses Mal sollten wir ganze sechs Stunden im Dunkeln sitzen. Und ich wollte doch fleißig sein, wollte endlich mal wieder etwas für die Uni tun. Doch wie sollte das denn funktionieren? Ohne Strom kein Internet, also keine Möglichkeit mir aus verschiedenen Wikipedia-Artikeln meine Hausarbeit „zusammenzucopypasten“. Also wurden diese Pläne über den Haufen geworfen, Kerzen aufgestellt und spontan ein Tavla-Turnier mit den Mitbewohnern initiert, dass ich nebenbei gesagt gewonnen habe. Später habe ich mich dann doch noch an den Schreibtisch gesetzt, um im Kerzenschein mit dem verbleibenden Saft des Akkus am ebenfalls lichtspendenden Rechner zu sitzen und meine Arbeit (selbstständig) fertig zu stellen. Der Grund, dass ihr diesen Artikel lesen könnt, liegt auf der Hand. Seit ca. 18.30 Uhr haben wir wieder Strom. Es waren nur knapp sechs Stunden, doch sie haben gereicht, um elektrisches Licht, Internet und all diese modernen Bequemlichkeiten schätzen zu lernen. Wie dem auch sei, es war nicht das erste Mal und wird sicher auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Solltet ihr also eine Zeit lang nichts von mir hören, liegt es vielleicht nicht an meiner Faulheit, sondern daran, dass es mal wieder heißt: STROMAUSFALL!!!

Übrigens: Josh hatte schonmal ein ähnliches Problem!